Das Vogtländische Freilichtmuseum

Im Süden des sächsischen Vogtlands liegt in malerischer Landschaft das Vogtländische Freilichtmuseum mit seinen beiden Museumsteilen. In Landwüst bietet das Museum auf der Höhenlage des Wirtsbergs vier historische Hofanlagen mit einem Ausblick über weitere Täler, Wälder und Wiesen.

Der Museumsteil Eubabrunn lädt mit seinen drei historischen Gehöften in idyllischer Tallage an einem Bachlauf zum Genießen ein. Auf Schaufeldern sehen Sie unsere historischen Getreide- und Gemüsearten. Die Verbindung von Geschichte mit Natur und Tieren begeistert Kinder und Erwachsene.

 


Unser Selbstverständnis

Das Vogtländische Freilichtmuseum bewahrt und vermittelt in den Museumsteilen Landwüst und Eubabrunn die Geschichte des ländlichen Alltags im Oberen Vogtlands seit dem 18. Jahrhundert. Es erhält und erforscht Gebäude und Sachzeugnisse der Bewohner*innen.

Das Museum macht gemeinsam mit den Menschen der Region die einzigartige Geschichte des Vogtlands durch Ausstellungen und Kulturveranstaltungen lebendig. Es bietet in Zusammenarbeit mit Vereinen und engagierten Personen museumspädagogische Angebote für alle Altersgruppen an.

Unsere Sammlung

Die Sammlung des Museums umfasst 15 000 Sachzeugen aus der Alltags-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Das Sammlungsgebiet erstreckt sich über das gesamte Vogtland, die Grenzregion zum historischen Egerland, zu Oberfranken und Thüringen sowie zum Erzgebirge. Die Gegenstände stammen aus dem 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Schwerpunkte sind landwirtschaftliche Geräte, Handwerk, Möbel, Trachten und Textilien.

 


Die Zusammenführung zum Vogtländischen Freilichtmuseum

Das Vogtländische Freilichtmuseum in seiner heutigen Form wurde im Jahr 2019 begründet. Dazu wurden die ehemals unabhängigen Freilichtmuseen Landwüst und Eubabrunn zusammengeführt. Die beiden Museumsteile im Stadtgebiet Markneukirchen bewahren und vermitteln das historische Alltagsleben im ländlichen Oberen Vogtland: Der Museumsstandort Landwüst zeigt die Dorfstruktur eines historisch gewachsenen Waldhufendorfs in Höhenlage. Historisches Handwerk und ländliches Nebengewerbe wird durch Ausstellungen und Werkstätten lebendig. Der Museumsstandort Eubabrunn präsentiert den Besucher*innen mehrere Gehöfte in Tallage an einem Bachlauf. Die historische Landwirtschaft wird für die Besuchenden durch Ausstellungen sowie die Museumsfelder und historische Haustierrassen erlebbar. Die Zusammenführung stärkt das Alleinstellungsmerkmal und den öffentlichen Auftrag des Vogtländischen Freilichtmuseums der Sammlung, Erhaltung, Erforschung, Ausstellung und Vermittlung des materiellen und immateriellen Kulturerbes des ländlichen Vogtlands. Durch die einzigartige Architektur in Kombination mit den historischen Sachzeugnissen trägt das Museum zur nationalen und internationalen Museumslandschaft bei. Die Neuaufstellung des Vogtländischen Freilichtmuseums wurde maßgeblich unterstützt durch Projektmittel des Kulturraums Vogtland-Zwickau sowie des Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK). Dank der Projektmittel wurden die Sammlungsbestände in die Museumsdatenbank FirstRumos zusammengeführt. Historische Sammlungsbestände wurden erschlossen und zugehörige Datenbestände digitalisiert. Ein Mengengerüst für ein zukünftiges Museumsdepot wurde erstellt. Im Bereich der Vermittlung und Museumspädagogik wurden neue Vermittlungsangebote für Kinder und Jugendliche entwickelt. In Eubabrunn bietet das Vogtländische Freilichtmuseum nun Mitmachangebote zur Geschichte und Gegenwart der Kartoffel im Vogtland für alle Altersgruppen an. Kinder und Jugendliche sind eingeladen, an der Ernte und Verarbeitung der Kartoffeln teilzunehmen. Auch der historische Fachwerkbau kann unter fachkundiger Anleitung ausprobiert werden. Für alle Besuchenden steht ein neuer Imageflyer zu Verfügung. Ein neuer Wegweiser führt durch den Museumsteil Eubabrunn. Im Wegweiser finden Sie die besonderen Höhepunkte der Ausstellungen vom historischen Brotbackofen bis hin zur Stellmacherwerkstatt. Spannend für die ganze Familie sind die historischen Haustierrassen, zu denen Graublaue Vogtländer (Hühner), Erzgebirgsziegen, Ostfriesische Milchschafe und ein Pferd gehören.

finanzierung

 

 


DIE ENTSTEHUNG DES MUSEUMS

Walter WunderlichSeine Entstehung verdankt das Vogtländische Freilichtmuseum dem Einsatz des Landwüster LPG-Bauern Walter Wunderlich. Von staatlicher Seite wurde er in den 1950er Jahren mit dem Anlegen einer Ortschronik beauftragt. Bei seinen Recherchen wurde ihm der Wandel in der Landwirtschaft bewusst. Die Sachzeugen dieser vergehenden Zeit, die aus dem ganzen Vogtland stammten, deponierte er zuerst auf dem heimischen Dachboden. 

Ab 1961 konnten Besucher die Gegenstände in einer Heimatstube ansehen. Die Qualität der Sammlung, permanenter Platzmangel und steigendes Publikumsinteresse, aber auch Anerkennung in Fachkreisen führten dazu, dass mit Hilfe des Instituts für Denkmalpflege der Ausbau eines 1782 erbauten Fachwerkhauses mit Egerländer Giebel begann. Das bis dahin noch bewohnte Gebäude war mit Blockstube, Umschrot und vielen erhaltenen Details ideal für eine museale Nutzung geeignet. Nach einem Rückbau auf die Erbauungszeit des Hauses wurde hier am 5. Mai 1968 das „Bauernmuseum Landwüst“ eröffnet.
In den 1970er Jahren begann die Entwicklung vom Bauern- zum Freilichtmuseum mit der Erweiterung der Hofensembles sowie dem Aufbau der Dauerausstellung und des Außengeländes. Es wurden nicht nur weiter Objekte gesammelt, sondern ganze Gebäude umgesetzt. Ein Fronhaus aus Tirpersdorf (erbaut um 1800) und ein Wohnstallhaus aus Obersohl (erbaut um 1800) befinden sich heute auf dem Museumsgelände. Eine aus Möschwitz umgesetzte Scheune (erbaut um 1939) bietet den Museumsgästen eine große Veranstaltungshalle und Ausstellungen.
Weitere Wohn- und Wirtschaftsgebäude in unmittelbarer Nachbarschaft des Hauses von 1782 konnten an ihrem Erbauungsort erhalten und in das Museum integriert werden. Dazu gehören das Wohnstallhaus „Weller“ (erbaut 1782) und das 2010 zum Museumsgebäude ertüchtigte Wonstallhaus „Elgaß“ (erbaut um 1800). Auf diese Weise können heute originale Gebäude in gewachsenen Hofstrukturen gezeigt werden.
Rahmenbedingungen der damaligen Zeit verhinderten in Landwüst den Museumsaufbau in der ursprünglich geplanten Größe. Nach der politischen Wende 1989 erfolgte in Eubabrunn die Erweiterung des Freilichtmuseums als Neuanlage „auf der grünen Wiese“, die seit 1995 in 10 km Entfernung von Landwüst für Besucher geöffnet ist.
Der 1992 gegründete 1. Förderverein des Vogtländischen Freilichtmuseums Eubabrunn e.V., zog Eubabrunner Einwohner von Beginn an in das Vorhaben ein. Bis heute unterstützt der Förderverein das Museum maßgeblich. Es sind vor allem die größeren Veranstaltungen, die ohne deren tatkräftige Mitarbeit und anderer freiwilliger Helfer nicht möglich wären. Aber auch Veröffentlichungen, Arbeitseinsätze, Hilfe bei Ausstellungen und Baumaßnahmen sowie Spenden gehören zum Engagement des Vereins.